Bei HbA1c handelt es sich um eine Unterform von Hämoglobin im Blut eines Erwachsenen. Die HbA1c-Werte sind ein wichtiger Bestandteil, um festzustellen, wie hoch der durchschnittliche Zuckergehalt im Körperblut ist. Vor allem bei Diabetikern hilft er bei der kontinuierlichen Überwachung. Im Gegensatz zum einfachen HbA-Wert erlaubt HbA1c eine längerfristige Kontrolle, darum hat sich der Begriff Blutzuckergedächtnis entwickelt.
Übersicht
Wie entsteht HbA1c?
Hämoglobin führt Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid durch die Blutbahnen und versorgt so den ganzen Körper. Bei der Unterteilung des Hämoglobins in mehrere Typen hat sich die Bezeichnung HbA für Erwachsene etabliert.
Wenn sich ein Zuckerteil mit dem Hämoglobin verbindet, so handelt es sich um die Glykierung. So ein mit Zucker verbundenes Hämoglobin wird HbA1 genannt. Ein Großteil dieses Zuckers ist mit einer speziellen Untereinheit vom Hämoglobin gekoppelt, was durch den Anhang c gekennzeichnet wird. So ist der Begriff HbA1c entstanden. Je höher der Blutzuckerspiegel ansteigt, desto mehr Zuckerteilchen verbinden sich mit dem Hämoglobin. Wenn der Zuckerspiegel wieder sinkt, lösen sich die Verbindungen wieder.
Diabetes-Patienten haben über längere Zeit einen hohen Blutzuckerspiegel, sodass die Bindung von Zucker und Hämoglobin stabiler wird und sich nicht mehr auflösen kann, bis die roten Blutkörperchen absterben. Das dauert etwa drei Monate lang. Durch diesen Prozess kann der HbA1c-Wert genau anzeigen, wie sich die Zuckerkonzentration in den vergangenen Wochen verändert hat.
HbA1c: Maßeinheiten und Diagnose
Standardmäßig werden die Werte von Hämoglobin A1c als Prozentzahl im Verhältnis zum gesamten Hämoglobin aufgeführt. Inzwischen hat die International Federation of Clinical Chemistry jedoch einen anderen Bezugspunkt aufgestellt: Hier wird der HbA1c-Wert in Millimol pro Mol angegeben (mmol/mol Hb). Durch eine Formel können die verschiedenen Maßeinheiten direkt umgerechnet werden.
Im Rahmen einer Diagnose lässt sich anhand der HbA1c-Werte feststellen, ob eine Abweichung zum Normalwert vorliegt oder nicht. Deutlich erhöhte Werte weisen oft auf eine beginnende oder schon länger bestehende Diabetes hin. Eine solche Diagnose basiert jedoch nicht nur auf den ermittelten Hämoglobinwerten. Im Allgemeinen müssen noch zusätzliche Tests erfolgen, die sich beispielsweise mit dem oralen Glukosetoleranzwerten und der Bestimmung des Blutzuckers im nüchternen Zustand beschäftigen.
Für Diabetes-Patienten ist der HbA1c-Wert von großer Bedeutung. Er hilft bei der ständigen Verlaufskontrolle und gibt Aufschluss über eventuelle Veränderungen des Blutzuckerspiegels. Die Ursachen für Schwankungen hängen einerseits mit der Nahrung zusammen, andererseits mit der Einnahme von Medikamenten.
Der Normwert von HbA1c
Bei gesunden Personen liegt der Normwert etwa bei 30 mmol/mol oder, wenn man mit der klassischen Maßeinheit rechnet, bei rund 5 %. Es sind also 5 % der Hämoglobinmoleküle verzuckert. Die Werte können jedoch durch den individuellen Lebensstil, eventuelle Erkrankungen und medizinische Therapien beeinflusst werden. Das sollte man bei einem Blick auf das Blutbild unbedingt berücksichtigen.
Von der Deutschen Diabetes-Gesellschaft wird für Patienten mit Typ-1-Diabetes ein maximaler HbA1c-Wert von 58 mmol/mol oder 7,5 % empfohlen. Allerdings ist hierbei auf mögliche Nebenwirkungen wie eine Unterzuckerung zu achten.
Bei einer Typ-2-Diabetes liegt der empfohlene HbA1c-Wert bei mindestens 48 und höchstens 58 mmol/mol, also bei 6,5 bis 7,5 %.
Wenn die HbA1c-Normwerte erreicht werden
Durch die kontinuierliche Kontrolle der HbA1c-Werte erhalten die Diabetes-Patienten also eine perfekte Begleitung. Damit fällt es ihnen leichter, die Medikamente entsprechend der ärztlichen Empfehlung einzunehmen, ohne dass es zu Irrtümern bei der Dosierung kommt. Auch die gesundheitsbewusste Ernährung wirkt sich auf die Hämoglobinwerte aus, was man beim Blick auf die Langzeitmessungen erkennen kann.
Wenn eine Annäherung an die Normwerte von HbA1c erreicht wird, verbessert sich der Stoffwechsel, gleichzeitig sinkt das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Teilweise ist es auch möglich, dass der HbA1c-Wert keinen Aufschluss über eine Verbesserung gibt. Wenn der Blutzucker nur für wenige Stunden ansteigt, so ist das bei der Erfassung des HbA1c nicht zu erkennen. Das bedeutet, dass die Blutbahnen und der gesamte Körper bereits vom Zucker geschädigt wurden, ohne dass die Blutlaborwerte die entsprechende Information liefern.