Dass der Darm eine wichtige Rolle bei unserer Verdauung spielt, das dürfte wohl hinreichend bekannt sein. In der Vergangenheit haben jedoch zahlreiche medizinische Untersuchungen und wissenschaftliche Studien aufgezeigt, dass der Zustand des Darms auch unsere allgemeine Gesundheit ganz maßgeblich beeinflusst. Und das ist noch längst nicht alles, denn auch auf unsere Psyche hat er anscheinend gewisse Effekte.
Übersicht
Der Darm vollbringt tagtäglich Höchstleistungen
Zum menschlichen Verdauungstrakt gehören verschiedene Organe, wobei der größte Anteil auf den Magen und den Darm entfällt. Nachdem die Nahrung den Magen passiert hat, wird sie durch den Dünndarm geschleust, der dabei wichtige Nährstoffe aufnimmt. Der Dickdarm ist anschließend dafür zuständig, die schwer verdaulichen Stoffe aus der Nahrung zu extrahieren. Das ist notwendig, damit Vitamine und Mineralien vom Organismus aufgenommen werden können. Außerdem werden dem Körper Stoffe zur Verfügung gestellt, damit er selbst Mineralstoffe und Vitamine daraus bilden kann.
Der Darm muss aber noch wesentlich mehr leisten, denn er ist auch dafür verantwortlich, verschiedene Krankheitserreger zu eliminieren. Dazu zählen unter anderem Bakterien, Viren, Pilze und diverse Keime. Häufig ist von der Wichtigkeit einer gesunden Darmflora die Rede. Die Darmflora setzt sich aus einer Vielzahl an Mikroorganismen zusammen, darunter einige Billionen Bakterien. Wenn man an das Immunsystem denkt, haben die wenigsten den Darm auf dem Schirm, dabei sitzen hier rund Dreiviertel aller Abwehrzellen. Sie überziehen die Oberfläche des Darms, so dass sich schädliche Mikroorganismen hier nicht ansiedeln können. Darüber hinaus wird das menschliche Immunsystem auch von ihnen gewarnt, wenn Gefahr durch solche Eindringlinge droht.
Eine geschädigte Darmflora kann schwerwiegende Folgen haben
Es gibt viele Gründe, warum die Darmflora aus dem gesunden Gleichgewicht geraten kann. In erster Linie sind diese in einer falschen Ernährung zu suchen, aber auch Antibiotika können die Darmflora zerstören, indem Sie nützliche Bakterien vernichten. Deren Aktivität kann aber auch abnehmen, wenn der Körper nicht ausreichend mit Ballaststoffen versorgt wird, oder wenn man unter anhaltendem Stress leidet. In diesem Fall wird also das Immunsystem geschwächt, indem die Darmbakterien ihren Aufgaben nicht mehr voll gerecht werden können. Aus diesem Grund sind Verdauungsbeschwerden sehr weit verbreitet. Zu Verstopfung oder Durchfall können sich auch eine erhöhte Infektanfälligkeit und dauernde Müdigkeit hinzu gesellen.
Dass eine gestörte Darmflora körperliche Beschwerden verursachen kann ist schon länger bekannt. Neuere Forschungen haben jedoch Hinweise darauf gegeben, dass auch unsere Psyche durchaus Schaden nehmen kann. Im Darm haben wir nämlich nicht nur nützliche Bakterien, sondern auch eine Menge Nervenzellen, auch als enterisches Nervensystem bekannt. Über diese Nervenzellen kommuniziert der Darm quasi mit unserem Gehirn und liefert ihm wichtige Informationen. Depressionen und Angstzustände können also durchaus auch durch bestimmte Störungen im Magen-Darm-Trakt ausgelöst werden.
Fazit
Wenn die Darmflora nicht mehr intakt ist, müssen Betroffene zunächst an einer Umstellung ihrer Ernährungsgewohnheiten arbeiten. Zunächst geht es darum, den Verzehr an Fetten und Zucker einzuschränken. Es kann auch sinnvoll sein, Nahrungsergänzungsmittel mit Probiotika vorübergehend als Kur einzunehmen, um die Darmflora wieder aufzubauen.