Hausärzte – Fachkräftemangel

Vor allem in ländlichen Regionen in Deutschland macht sich schon seit Jahren ein zunehmender Mangel an Hausärzten bemerkbar. Die Einwohner aus ländlichen Gebieten müssen immer weiter wegfahren, um ärztliche Hilfe bzw. Rat zu erhalten. Ein Grund dafür ist das zunehmende Lebensalter der niedergelassenen Ärzte. In Baden-Württemberg zum Beispiel sind mehr als 25 Prozent der Hausärzte älter als 60 Jahre. Und noch eine Zahl, die in erschreckender Weise zeigt, wie stark der Hausärzte-Mangel offen ist, zeigt die Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach der es 2020 ca. 7000 Hausärzte weniger gab als noch 2010. Eigentlich erfordert der medizinische Fortschritt und die Demografie in Deutschland mit zunehmen älteren Menschen mehr Hausärzte.

Übersicht

Aktuelle Situation: Mangel vor allem in ländlichen Gegenden

Ein Grund für den Rückgang an Hausärzten in Deutschland ist aber nicht nur das zunehmende Lebensalter der niedergelassenen Ärzte und dass diese keine Nachfolge finden. Es ist vor allem eine Frage des Geldes bzw. des Honorars. Anfang der 1990er Jahre setzte die Politik aufgrund der explodierenden Kosten im Gesundheitswesen nämlich eine extreme Honorarkürzung durch, was die ambulante Patientenversorgung für junge Ärzte unattraktiv macht. Letztlich ist es aber auch die fehlende Infrastruktur im ländlichen Raum, was zunehmend junge Ärzte davon abhält sich für ein Leben bzw. die Arbeit als niedergelassener Hausarzt mit eigener Praxis, abhält. Vor allem junge Ärztinnen sehen kaum Möglichkeiten den Hausarztberuf mit Familie bzw. Familienplanung zu vereinbaren. Dies bedeutet die Auswahl der Hausarzt Stellenangebote ist enorm.

Förderprogramme

In den letzten Jahren gibt es allerdings für junge Ärzte, die nicht in einer Klinik arbeiten möchte, sondern sich unter gewissen Umständen ein Leben als Hausarzt vorstellen können, wieder Perspektiven. Denn der Deutsche Hausärzteverband hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass der Beruf des Hausarztes wieder attraktiver wird. Die Palette reicht hier von Kooperationsmodellen bis zu Arbeitszeitmodellen. Und auch die Gemeinden haben sich etwas einfallen lassen und werben inzwischen mit einer mehr familienfreundlicheren Infrastruktur. Dennoch gibt es nach wie vor nur wenige Ärzte, die sich wirklich für die Hausarzt-Tätigkeit begeistern können.

Wo sind Jobs zu finden

Für junge Ärzte bzw. Ärzte, die aus dem Klinikalltag ausbrechen möchten, ergeben sich eine Reihe von Möglichkeiten. So kann ein Arzt, der sich entschlossen hat aufs Land zu ziehen auf Onlineplattformen nach einer passenden Stelle Ausschau halten. Es sind vor allem ältere Hausärzte mit eigener Praxis, die auf der Suche sind nach einem Nachfolger. Bei Hausärzten ist es anders als bei Unternehmensleitern. Hier findet sich in der Familie meist kein direkter Nachfolger, der einmal die Praxis der Mutter oder des Vaters übernimmt. Vor allem in strukturschwachen Regionen ist es für Hausärzte oft schwer eine Nachfolge zu finden.

Fazit Fachkräftemangel für Hausärzte

Der Hausärzte Mangel – vor allem auf dem Land – hat sich schleichend entwickelt. Auf der einen Seite ist es die mangelnde Infrastruktur, die viele Ärzte davon abhält aufs Land zu ziehen. Auf der anderen Seite ist es das Honorar, das für begrenzt für ein Quartal zur Verfügung steht und das entsprechend auch wenig Anreiz bietet. Wer als Arzt eine Hausarztpraxis eröffnen oder übernehmen will, dem steht in der Regel eine große Auswahl zur Verfügung in einer Region. Viele Hausärzte beginnen schon einige Jahre bevor sie planen in Rente zu gehen die Suche nach der Nachfolge.