Die Aroniabeere: Herkunft, Anbau und Verzehr

Was ist die Aroniabeere? Die Aroniabeere gilt heutzutage als Superfood und gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie wird auch “schwarze Apfelbeere” genannt oder lateinisch: Aronia melanocarpa.

Ihre Blütezeit liegt Mitte Mai, die Aroniasträucher stehen dann in herrlicher weißer Blüte. An der Blütenform erkennt man ihre Verwandtschaft zum Apfel. Im Monat August kann die Ernte reifer, dunkel-violetter Beeren erfolgen. Aufgepasst vor Vögeln oder Rehen, die diese schwer an den Zweigen lastenden reifen Beeren dann auch allzu gerne verspeisen. Aroniabeere gelten als robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten. Außerdem bleiben sie bei bis zu -35 Grad Celsius winterfest.

Übersicht

Der Geschmack der Aroniabeere

Ganz gleich, ob Sie die Aroniabeere frisch, getrocknet oder als Saft genießen möchten, der fein-herbe, säuerliche Geschmack kommt gut zur Geltung. Neben dem intensiven Geschmack der Aroniabeere ist hier natürlich auch die dunkel-violette Farbe sehr ansprechend. Auch im mit Wasser verdünnten Zustand weist der Saft der Aroniabeere immer noch eine starke rote Farbe auf. Die in der Frucht integrierten Farbstoffe sorgen für die überaus intensive Farbe.

Wie wird Aronia verwendet?

Aroniabeeren sorgen für eine abwechslungsreiche und genussvolle Ernährung. Frische Beeren können zur Produktion von Konfitüre oder Saft gekocht werden oder sind auch getrocknet lecker. Selbstverständlich lässt sich die getrocknete Aroniabeere als Zutat für Müsli, Joghurt, Kuchen oder Eis ohne weiteres genießen. Wird sie bei niedriger Temperatur schonend getrocknet, erhält sie auch all ihre wertvollen Vitamine und ein kleiner Snack getrocknete Aroniabeere entpuppt sich als wahre Vitaminbombe. Für jeden, der die Aroniabeere nicht im Geschäft kaufen möchte, lässt sich die Frucht von August bis September ernten. Egal in welcher Form, Sie erleben garantiert eine süßsaure Geschmacksexplosion sowie optisch eine wahre Augenweide, die jedes Gericht farblich aufpeppt.

Auch bei Haustieren beispielsweise bei Hunden ist die getrocknete Aroniabeere, meist pulverisiert, im Futter sehr gerne gesehen.

Aroniabeeren selbst trocknen

Ein Aronia-Strauch trägt bis zu 5kg Früchte. Die Beeren lassen sich leicht selbst trocknen und die getrocknete Aroniabeere kann dann wie Rosinen für süße als auch herzhafte Speisen verwendet werden.

Am einfachsten lässt sich die Aroniabeere im Backofen trocknen. Am besten eignet sich eine Erhitzung auf 60 Grad bei Umluft. Außerdem sollte der Backofen vorgeheizt werden.

Die Beeren sollten gründlich mit Wasser gewaschen und anschließend abgetrocknet werden. Danach können die Beeren auf Backpapier auf dem Backblech ausgebreitet werden und dürfen ca. zwei Stunden unter mehrfachem Wenden im Ofen trocknen.

Die Herkunft der Aroniabeere

Woher kommt die Aroniabeere?

Der Ursprung der Aroniabeere reicht 100 Jahre zurück, und ist in Ost- und Mitteleuropa zu finden. Stammt aber eigentlich aus dem östlichen Nordamerika. Schon die Ureinwohner verzehrten mit Vorliebe die Aroniabeere und praktizieren großen Anbau um zu überwintern.

Heute wächst die Aroniabeere von Nordamerika, wo sie ihren Ursprung in den Wäldern Kanadas hat, und über Europa sogar bis nach Sibirien. Doch auch bei uns in Deutschland und Mitteleuropa wird sie in heimischen Gärten oder als Plantagenpflanze immer beliebter. Denn sie wächst sowohl im Gebirge wie auch Flachland und zeichnet sich durch ihre Widerstandsfähigkeit und Wetterbeständigkeit aus. Allerdings gilt es Staunässe zu vermeiden und natürlich kann umso mehr Fruchtsüße in den Beeren gebildet werden, je sonniger ihr Standort ist.

Die Geschichte der Aroniabeere

Der russische Botaniker Iwan W. Mitschurin (1855-1935) experimentierte bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Aroniabeere. Er war schlichtweg begeistert von der Robustheit der Pflanze gegen die durchaus rauen klimatischen Bedingungen in seinem Land und begann groß fruchtige Aroniasorten zu kultivieren, welche auch in kalten Regionen Russlands hohe Ernteerträge einbrachten. Schon bald darauf entstanden die ersten Anbaugebiete auf dem Boden der ehemaligen Sowjetunion. Über Osteuropa gelangte die Aroniabeere dann in den 1970er Jahren auch in die ehemalige DDR. Zunächst nutzte man sie hierzulande als natürlichen Pflanzenfarbstoff für die Lebensmittelindustrie. Doch nach dem Mauerfall ging das Interesse an der dunklen, herb-säuerlichen Beere und somit auch die industriellen Anbauflächen der nährhaltigen Frucht zurück.