Mariendistel Leberkur

Mariendistel als Nahrungsergänzung
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Die Heilwirkungen der Mariendistel sind schon seit vielen Jahrhunderten bekannt. Bereits die Äbtissin Hildegard von Bingen baute sie in ihrem Klostergarten an und auch die alten Griechen nutzten sie in der antike für verschiedene Beschwerden. Heutzutage gilt die Mariendistel vor allem bei Erkrankungen der Leber als wertvolle Heilpflanze. Es sind auch ihre Wirkungen auf die Leber, die als am besten erforscht gelten.

Übersicht

Silymarin ein wirkungsvolles Flavonoid

Der Wirkstoff, der der Mariendistel ihre Wirkung verleiht heißt Silymarin. Dabei handelt es um einen Flavonoid-Komplex mit Silibinin als Hauptbestandteil. Silibinin macht etwa 40 bis 60 Prozent des Komplexes aus.

Silymarin interagiert auf verschiedene Weisen mit der DNA, wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Durch die Stimulierung der Produktion von verschiedenen Leukozyten wird das Immunsystem gestärkt.

Silibinin wirkt außerdem auf die Lipidstrukturen ins besondere der Hepatozyten, dies sind die Leberzellen. Diese Regenerierung der Zellmembran ist es, die dazu führt, dass Giftstoffe nicht mehr Eindringen können.

Die Mariendistel schützt die Leber

Wie bereits erwähnt schützen die Wirkstoffe der Mariendistel die Leber vor dem Eindringen von unterschiedlichsten Giften. Die Heilpflanze ist aber auch in der Lage dem Körper beim Ausleiten der ungesunden Fremdstoffe zu helfen. Hierzu werden diese im ersten Schritt löslich gemacht. Im zweiten Schritt werden die Stoffe nun mit Hilfe von Enzymen an körpereigene Stoffe gebunden und ausgeleitet. So kann sie bei Vergiftungen zum Beispiel mit dem Knollenblätterpilz sogar lebensrettend wirken. Hierfür reichen die bekannten Extrakte und Kapseln jedoch nicht aus. Ein Arzt muss eine hochkonzentrierte Infusion mit dem isolierten Wirkstoff zuführen.

Da Silymarin die Regeneration und Neubildung von Zellen fördert, kann die Pflanze bei der Behandlung verschiedener Krankheiten unterstützend eingesetzt werden. Hierzu zählen:

  • Verschiedene Entzündungen
  • Leberzirrhose
  • Hepatitis C
  • Krebs
  • Hautprobleme wie Akne
  • Und viele mehr

Eine gut funktionierende Leber macht sich übrigens auch psychisch bemerkbar. Der ein oder andere wird den Spruch „Welche Laus ist dir den über die Leber gelaufen?“ kennen. Und wer die psychische Stimmung nach zu viel Alkoholgenuss kennt, wird selber wissen wie sich eine überlastete Leber bemerkbar macht.

Mariendistel Entgiftungskur für die Leber

Auf Grund der oben genannten Eigenschaften eignen sich die Extrakte der Mariendistel hervorragend die Entgiftung der Leber. Hierbei sollten allerdings ein paar Dinge beachtet werden.

Um eine gute Wirksamkeit zu erzielen sollte auf Extrakte mit 80 % Silymarin-Anteil zurückgegriffen werden. Die unbehandelten Samen der Pflanze sind für therapeutische Zwecke nicht geeignet, der Wirkstoffgehalt ist zu gering. Gleiches gilt für viele Drogerieprodukte.

Die Einnahme sollte regelmäßig über mehrere Wochen erfolgen damit sich die Blutwerte verbessern. Dies kann man dann auch im Blutbild nachweisen. Am besten wird morgens, mittags und abends je eine Kapsel mit 200 mg Silymarin genommen. Der Abstand zu den Mahlzeiten sollte dabei ausreichend groß sein, damit der Magen leer ist. Ist die Einnahme über den Tag verteilt nur schwer möglich, empfiehlt sich eine abendliche Verabreichung, da nachts die Leber am aktivsten ist.

Für die Behandlung von akuten Beschwerden muss eine höhere Dosierung gewählt werden. Die Einnahme sollte hier immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, auch um ungewünschte Neben- und Wechselwirkungen auszuschließen.

Die Mariendistel und die Artischocke

Andere Heilpflanzen wie die Artischocke oder Löwenzahn besitzen ähnliche Wirkungen. Durch eine Kombination der Pflanzen kann die Wirksamkeit deutlich erhöht werden. Gerade in Kapselform gibt es deshalb viele hochwertige Kombinationsprodukte.

Quellen:

https://mariendistel-info.de/wirkung/leber-und-galle/

https://de.wikipedia.org/wiki/Silymarin

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30176337

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30080294