Wissenswertes zur Zahnextraktion

beim Zahnarzt
Vor dem Ziehen eines Zahns haben die meisten Menschen Angst - © depositphotos.com @ DmitryPoch

Die Extraktion eines Zahnes ist für Betroffene alles andere als angenehm. Davon abgesehen, dass Patienten einen wertvollen Zahn verlieren, gehen mit der Zahnextraktion auch Schmerzen einher. Trotzdem ist es in bestimmten Fällen durchaus angebracht, einen kranken Zahn zu ziehen. Patienten haben im Anschluss die Chance, endlich schmerzfrei und ohne einen Entzündungsherd im Mundraum zu leben. Zudem lassen sich Zähne mithilfe der modernen Zahnmedizin adäquat ersetzen.

Übersicht

Das sind mögliche Gründe für die Extraktion

Das Entfernen eines Zahnes ist immer die letzte Möglichkeit, welche angestrebt werden sollte. Haben Zahnarzt und Patient allerdings alles versucht, um den Zahn zu erhalten und sehen keine andere Chance mehr, kann das Ziehen eines Zahns endlich Abhilfe schaffen. Generell werden nur solche Zähne extrahiert, die nicht erhaltungswürdig sind.

Besonders häufig kommt es zum Ziehen des Zahns, wenn dieser aufgrund einer chronischen Parodontose und dem damit einhergehenden Abbaus des Kiefers nur noch locker sitzt. Auch bei Entzündungen der Wurzelspitze, welche trotz einer aufwendigen Behandlung nicht abheilen, wird die Extraktion notwendig. Zudem können die Weisheitszähne bei Kindern und Jugendlichen vorsorglich entfernt werden, wenn der Kiefer zu wenig Platz bietet. In diesem Fall soll einem Verschieben der Zahnreihen vorgebeugt werden. Frakturen der Zahnwurzel und lockere oder zerstörte Zähne in der Folge eines Sturzes oder Unfalls können ebenfalls zur Extraktion führen.

So läuft die Extraktion ab

Sofern der Zahn nicht bereits so locker sitzt, dass ein einfaches Hebeln genügt, wird die entsprechende Stelle betäubt. In der Regel handelt es sich hierbei um eine örtliche Betäubung. Hier kann entweder der komplette Nerv betäubt werden oder nur der Bereich um den betroffenen Zahn herum. Das wird vor allem anhand der Lage des Zahns entschieden. In manchem Fällen werden sogar beide Vorgehen parallel angewandt.

Dann erfolgt das schrittweise Lösen und anschließend Heraushebeln des Zahns. Es kann einige Minuten dauern, bis der Zahnarzt die Wurzel mithilfe eines speziellen Instruments soweit gelockert hat, dass der Zahn mit einer Zange entfernt werden kann. Durch das Ziehen mit der Zange wird der Kieferknochen gedehnt und der Zahn löst sich spätestens nach einigen Minuten des intensiven Bearbeitens. Dieses Prozedere wird von vielen Patienten als besonders unangenehm beschrieben, da der Zahnarzt hier in vielen Fällen seine volle Muskelkraft einsetzen muss. Nach dem Ziehen wird überprüft, ob alle Reste entfernt wurden und die Wunde wird gereinigt. In einem letzten Schritt reinigt der Arzt das Zahnfach mit einem scharfen Werkzeug, um entzündetes Gewebe zu entfernen.

Schmerzen nach dem Eingriff

Nach einer Extraktion sind leichte bis mittlere Schmerzen vollkommen normal. Der Kiefer wurde beim Ziehen stark beansprucht und schmerzt entsprechend auch noch einige Stunden nach dem Eingriff. Moderate Schmerzen können mit herkömmlichen Schmerzmitteln bekämpft werden. Bei der Auswahl der Mittel sollten Patienten Rücksprache mit dem Zahnarzt halten.

Sehr starke ziehende und pochende Schmerzen können dann entstehen, wenn sich die Wunde entzündet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein Stück des gezogenen Zahnes im Zahnfach vergessen wurde oder das Zahnfach nicht adäquat gereinigt wurde. In diesem Fall sollten Patienten dringend den Zahnarzt aufsuchen, welcher die Wunde noch einmal untersucht und reinigt. Hier wird häufig der Einsatz von Antibiotika notwendig. Tipp: Wer Schmerzen nach einer Zahnextraktion oder einer Wurzelbehandlung hat, der sollte einmal auf dieser Seite vorbeischauen.

Das können Patienten gegen die Schmerzen tun

Leichte Schmerzmittel können in den ersten Stunden nach einer Extraktion die Schmerzen zumindest mildern. Zusätzlich kann das betroffene Zahnfach und der gesamte Kiefer gut gekühlt werden. Allerdings sollte der Mundraum nicht von innen, zum Beispiel durch das Lutschen eines Eiswürfels, gekühlt werden, sondern von außen. Hier bietet sich das Verwenden eines Kühlpads oder eines gekühlten Handtuchs an. Wer zusätzliche für das Zurückgehen einer Entzündung sorgen möchte, der kann außerdem mit Kamillentee spülen. In diesem Fall ist allerdings darauf zu achten, dass der Tee keinerlei Partikel enthält, da sich diese in der Wunde festsetzen könnten.

In den ersten beiden Tagen nach einer Extraktion sollte nicht geraucht und kein Alkohol getrunken werden. Wer die Schmerzen so gering wie möglich halten möchte, der sollte keine körperliche Arbeit verrichten. Zudem kann der Mund regelmäßig ausgespült werden, um der Bildung von Blutpfropfen vorzubeugen.